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documenta14 - Von der alten Socke zum Stützstrumpf einer Kunstschau

documenta14 - Von der alten Socke zum Stützstrumpf einer Kunstschau

Kassel. Nun ist sie da - die große Kunstschau Nordhessens, die in diesem Jahr grenzüberschreitend ihre Schatten schon weit vorausgeworfen hat.

Transparent "Villa Rühl"

"Von Athen lernen" steht als vielsagender Sermon über der documenta, die sich diesmal zwitterhaft zeigt und zeitgleich in Athen stattfindet, wobei nicht gleich jedem schlüssig ist, was man denn von Athen lernen könne.

Lediglich einige Transparente vor dem Kongresspalais zur Pressekonferenz am 06. Juni liessen erahnen, was von Athen zu lernen ist.

"Unsere Villa". Diesen Namen trägt eine Gruppe von Menschen, die bereits am 03. Juni in der Mönchebergstrasse die dortige Villa Rühl besetzt hatten. Zeitgleich damit begann der Aufbau eines sozialen Zentrums, der selbstorganisierten und solidarischen Strukturen in Kassel zur Verfügung stehen soll. Die Besetzer*innen bezogen sich in ihrer Praxis solidarisch mit Besetzer*innen in Athen und ganz Griechenland.


Transparent für die besetzte "Villa Rühl"

Häuser zu besetzen und sie in soziale Zentren zu verwandeln, sei in Griechenland gängige Praxis.

So könne man beispielslos von Athen lernen, wie sich Menschen solidarisch und gemeinsam organisieren. In Athen gäbe es zahlreiche selbstverwaltete Gebäude, in denen sich solidarische nachbarschaftliche Strukturen bilden und gebildet haben.


Ein anderes Transparent zeigt, neben Migration, Terror und Chaos ein weiteres Hauptthema der diesjährigen documenta - den Transgender-Konflikt.

Transparente vor dem Kongresspalais

All dies waren auch die Themen der etwas langatmigen und drei Stunden dauernden Pressekonferenz.

Jeder der sechs Kuratoren hatte, mal ausführlicher, mal knapper etwas zu sagen.

Lediglich unterbrochen durch eine künstlerische Pause, in der Künstler Ali Moraly auf der Violine Ausschnittte aus seiner "QUATRAIN" spielte, welches mit anhaltendem Applaus honoriert wurde.

Als Redner hinzu kam dann noch der hessische Kultusminister, seine Kollegin aus Griechenland, der Bürgermeister von Kassel, die documenta-Geschäftsführerin und die Direktorin der Bundeskulturstiftung als größter Sponsor.

Sie alle hatten natürlich etwas auf ihrem Zettel stehen für die alle fünf Jahre wiederkehrende wichtigste Ausstellung zeitgenössischer Kunst.

Der künstlerische Leiter Adam Scymczyk

Erst am Ende des Marathons kam der künstlerische Leiter Adam Szymczyk zu Wort.

Nach all den endlosen Statements seiner Vorgänger*innen, hatte es den Anschein, als hätten diese schon alles gesagt, so daß ihm nur ein Danke an die Helfer und Assistenten blieb.

Der Epilog der Konferenz, ganz im Gegensatz zum Titel der documenta, enthielt die Botschaft an die Besucher, sie mögen als wichtigste Erkenntnis die Bedeutung des "Entlernens" mitnehmen. (andré grabczynski)

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